Donnerstag, 24. Februar 2011

Läufer des Jahrhunderts - Die atemberaubende Karriere des Armin Hary - 10) 1958 – Das prägende Jahr II - Erster 10,0-Schock

10) 1958 – Das prägende Jahr II - Erster 10,0-Schock



Nach dem Lauf der Sprintstaffel wurde die Kritik an Harys Part uferlos; es war, als öffneten sich jetzt alle Schleusen, als habe man endlich einen Grund für ausholende Attacken gefunden, nachdem um ein Haar alles – buchstäblich – schief gelaufen war. Harys Rennen war fürchterlich. Die deutsche Staffel war haushoher Favorit. Sie spielte in Europa im Sprint die Rolle, die die Amerikaner in der Welt einnahmen. Vielleicht war die deutsche Staffel in diesem Jahr sogar stärker als die amerikanische. Mit drei 10,2-Läufern und einem 10,4-Mann (Mahlendorf) wäre auf jeden Fall in Schweden weit und breit kein europäischer Gegner zu sehen gewesen, wenn es beim Staffellauf nicht die bekannten „eigenen Gesetze“ gäbe: Dazu gehört das panische Verkrampfen vor den Wechseln, wogegen selbst gestandene Weltklasseleute nicht gefeit sind. Dazu gehört auch die spezifische Fähigkeit, aus den Wechseln alles herauszuholen, mit Höchsttempo bis an die Grenzen der Wechselmarken zu gehen, worin die sowjetische Staffel beispielhaft ist. Flüssige Wechsel können läuferische Unterlegenheit mühelos ausgleichen. Zum flüssigen Wechsel gehören Können, Fleiß, Mut und Auge.


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